Bundesgesetz, mit dem das Bundes-Verfassungsgesetz, das Bundespflegegeldgesetz, das Verbrechensopfergesetz, das Poststrukturgesetz und das Bundesbehindertengesetz geändert werden (Pflegegeldreformgesetz 2012)
58. Bundesgesetz, mit dem das Bundes-Verfassungsgesetz, das Bundespflegegeldgesetz, das Verbrechensopfergesetz, das Poststrukturgesetz und das Bundesbehindertengesetz geändert werden (Pflegegeldreformgesetz 2012) Der Nationalrat hat beschlossen:
Artikel 1
(Verfassungsbestimmung) Änderung des Bundes-Verfassungsgesetzes
Das Bundes-Verfassungsgesetz, BGBl. Nr. 1/1930, zuletzt geändert durch das Bundesgesetz BGBl. I Nr. 98/2010, wird wie folgt geändert:
1. In Art. 10 Abs. 1 Z 11 und Art. 102 Abs. 2 wird nach dem Tatbestand ?Sozial- und Vertragsversicherungswesen;? der Tatbestand ?Pflegegeldwesen;? eingefügt.
2. Dem Art. 151 wird folgender Abs. 45 angefügt:
?(45) Art. 10 Abs. 1 Z 11 und Art. 102 Abs. 2 in der Fassung des Bundesgesetzes BGBl. I Nr. 58/2011 treten mit 1. Jänner 2012 in Kraft. Für den Übergang zur neuen Rechtslage gilt:
1. | Die die Angelegenheiten des Pflegegeldwesens regelnden landesgesetzlichen Bestimmungen werden Bundesgesetze im Sinne dieses Gesetzes. |
2. | Die auf Grund der in Z 1 genannten Gesetze ergangenen Verordnungen werden Verordnungen des Bundes und gelten, soweit sie den organisatorischen Vorschriften dieses Gesetzes widersprechen, als sinngemäß geändert. |
3. | Inwieweit die in Z 1 und Z 2 genannten Gesetze und Verordnungen auf am 1. Jänner 2012 anhängige Verfahren weiter anzuwenden sind, wird bundesgesetzlich bestimmt; die Durchführung solcher Verfahren steht den Ländern zu. Die für die Angelegenheiten des Art. 11 geltenden Bestimmungen dieses Gesetzes sind insoweit sinngemäß anzuwenden. |
4. | Nähere Bestimmungen über den Übergang zur neuen Rechtslage können bundesgesetzlich getroffen werden. |
5. | Der zuständige Bundesminister erstattet dem Nationalrat und dem Bundesrat spätestens bis 31. Dezember 2014 über die Vollziehung der Angelegenheiten des Pflegegeldwesens Bericht.? |
Artikel 2
Änderung des Bundespflegegeldgesetzes
Das Bundespflegegeldgesetz BGBl. Nr. 110/1993, zuletzt geändert durch das Bundesgesetz BGBl. I Nr. 111/2010, wird wie folgt geändert:
1. Das Inhaltsverzeichnis 1. Teil lautet:
?1.TEIL | Bundespflegegeldgesetz - BPGG |
1. ABSCHNITT | Allgemeine Bestimmungen |
§ 1. | Zweck des Pflegegeldes |
§ 2. | Sprachliche Gleichstellung |
2. ABSCHNITT | Anspruchsberechtigte Personen |
§§ 3. ? 3b. | Personenkreis |
§ 4. | Anspruchsvoraussetzungen |
§ 4a. | Mindesteinstufungen |
3. ABSCHNITT | Pflegegeld |
§ 5. | Höhe des Pflegegeldes |
§ 6. | Zusammentreffen gleichartiger Ansprüche |
§ 7. | Anrechnung |
§ 8. | Vorschüsse |
§ 9. | Beginn, Änderung und Ende des Anspruches |
§ 10. | Anzeigepflicht |
§ 11. | Ersatz zu Unrecht empfangener Pflegegelder |
§ 12. | Ruhen des Anspruches |
§ 13. | Ersatzansprüche des Trägers der Sozialhilfe |
§ 14. | Entfallen |
§ 14a. | Ersatzansprüche der Entscheidungsträger |
§ 15. | Pfändung und Verpfändung |
§ 16. | Übergang von Schadenersatzansprüchen |
§§ 17. ? 18. | Auszahlung |
§ 18a. | Auszahlung und Vorschüsse bei Familienhospizkarenz |
§ 19. | Bezugsberechtigung und Fortsetzung des Verfahrens |
§ 20. | Ersatz von Geld- durch Sachleistungen |
§ 21. | Einkommensteuer- und Gebührenfreiheit |
3a. ABSCHNITT | |
§§ 21a. ? 21b. | Zuwendungen aus dem Unterstützungsfonds |
4. ABSCHNITT | |
§ 22. | Entscheidungsträger |
5. ABSCHNITT | |
§ 23. | Kostenersatz |
6. ABSCHNITT | Verfahren |
§ 24. | Allgemeine Bestimmungen |
§ 25. | Antragstellung |
§ 25a. | Begutachtung |
§ 26. | Mitwirkungspflicht |
§§ 27. ? 28. | Bescheide |
§ 29. | Entfallen |
§ 30. | Ersatz von Reisekosten |
§ 31. | Sachverständige |
§ 32. | Ermittlung und Verarbeitung von Daten |
§ 33. | Mitwirkung |
6a. ABSCHNITT | Qualitätssicherung |
§ 33a. | Qualitätssicherung |
§ 33b. | Information und Kontrolle |
§ 33c. | Förderung von Projekten der Pflegevorsorge |
7. ABSCHNITT | |
§ 34. | Übertragener Wirkungsbereich |
8. ABSCHNITT | |
§§ 35. ? 36a. | Verweisungen |
§ 37. | Inkrafttreten von Verordnungen |
9. ABSCHNITT | |
§§ 38. ? 48. | Übergangsrecht |
§ 48a. | Übergangsbestimmungen zur Novelle BGBl. I Nr. 128/2008 |
§ 48b. | Übergangsbestimmungen zur Novelle BGBl. I Nr. 111/2010 |
§ 48c. | Übergangsbestimmungen zur Novelle BGBl. I Nr. 58/2011 |
§ 49. | Inkrafttreten? |
2. (Verfassungsbestimmung) Artikel I samt Überschrift entfällt.
3. Die Überschrift ?Artikel II? entfällt.
4. Im § 3 Abs. 1 wird der Punkt am Ende der Z 8 durch einen Strichpunkt ersetzt; folgende Z 9 wird angefügt:
?9. | Bezieher eines Ruhe- oder Versorgungsgenusses, Versorgungsgeldes, Unterhaltsbeitrages (auf Pensionsleistungen), Übergangsbeitrages, Ruhebezuges, einer Zuwendung, Rente, Versehrtenrente oder vergleichbaren Leistung nach landesgesetzlichen Bestimmungen in den jeweils geltenden Fassungen.? |
5. Nach § 3 werden folgende §§ 3a und 3b eingefügt:
?§ 3a. (1) Anspruch auf Pflegegeld nach Maßgabe der Bestimmungen dieses Bundesgesetzes besteht auch ohne Grundleistung gemäß § 3 Abs. 1 und 2 für österreichische Staatsbürger, die ihren gewöhnlichen Aufenthalt im Inland haben.
(2) Den österreichischen Staatsbürgern sind gleichgestellt:
1. | Fremde, die nicht unter eine der folgenden Ziffern fallen, insoweit sich eine Gleichstellung aus Staatsverträgen oder Unionsrecht ergibt, oder |
2. | Fremde, denen gemäß § 3 des Asylgesetzes 2005, BGBl. I Nr. 100/2005, zuletzt geändert durch das Bundesgesetz BGBl. I Nr. 38/2011, Asyl gewährt wurde, oder |
3. | Personen, die über ein unionsrechtliches Aufenthaltsrecht gemäß §§ 65 und 65a des Fremdenpolizeigesetzes 2005 (FPG), BGBl. I Nr. 100/2005 in der Fassung BGBl. I Nr. 38/2011, oder gemäß §§ 51 bis 54a und 57 des Niederlassungs- und Aufenthaltsgesetzes (NAG), BGBl. I Nr. 100/2005 in der Fassung BGBl. I Nr. 38/2011, verfügen, oder |
4. | Personen, die über einen Aufenthaltstitel |
a) | ?Blaue Karte EU? gemäß § 42 NAG, |
b) | ?Daueraufenthalt-EG? gemäß § 45 NAG, |
c) | ?Daueraufenthalt-Familienangehöriger? gemäß § 48 NAG, |
d) | ?Familienangehöriger? gemäß § 47 Abs. 2 NAG oder |
e) | gemäß § |
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