Entscheidungs 13Os69/14t (13Os70/14i). OGH, 09-10-2014

ECLIECLI:AT:OGH0002:2014:0130OS00069.14T.1009.000
Record NumberJJT_20141009_OGH0002_0130OS00069_14T0000_000
Judgement Number13Os69/14t (13Os70/14i)
Date09 Octubre 2014
CourtOberster Gerichtshof (Österreich)
Kopf

Der Oberste Gerichtshof hat am 9. Oktober 2014 durch den Senatspräsidenten des Obersten Gerichtshofs Hon.-Prof. Dr. Kirchbacher als Vorsitzenden, die Hofräte des Obersten Gerichtshofs Dr. Lässig, Dr. Nordmeyer und Dr. Oshidari sowie die Hofrätin des Obersten Gerichtshofs Dr. Mann in Gegenwart der Richteramtsanwärterin Mag. Krampl als Schriftführerin in der Strafsache gegen Erdal T***** und andere Beschuldigte wegen des Verbrechens der Verleumdung nach § 297 Abs 1 zweiter Fall StGB, AZ 6 St 82/13p der Staatsanwaltschaft Wien, über die von der Generalprokuratur gegen den Beschluss des Landesgerichts für Strafsachen Wien vom 8. Juli 2013, AZ 168 Bl 12/13b (ON 11 des Ermittlungsakts), und einen Vorgang erhobene Nichtigkeitsbeschwerde zur Wahrung des Gesetzes nach öffentlicher Verhandlung in Anwesenheit des Vertreters der Generalprokuratur, Generalanwalt Mag. Knibbe und des Verteidigers Dr. Mayer zu Recht erkannt:

Spruch

Im Ermittlungsverfahren AZ 6 St 82/13p der Staatsanwaltschaft Wien verletzen

1./ das Unterbleiben der Zustellung des Antrags des Peter K***** und des Paul K***** vom 7. Mai 2013 auf Fortführung des Ermittlungsverfahrens an die Beschuldigten Erdal T*****, Dursun T*****, Murat Ö*****, Levent Ö*****, Serdal A*****, Albert B*****, Muharem M*****, Yasar Öz***** und Murat Ta***** § 6 Abs 2 zweiter Satz und § 196 Abs 1 zweiter Satz StPO;

2./ der Beschluss des Landesgerichts für Strafsachen Wien vom 8. Juli 2013, AZ 168 Bl 12/13b (ON 11 des Ermittlungsakts), mit dem die Fortführung des Ermittlungsverfahrens gegen die zu 1./ Genannten angeordnet wurde, § 196 Abs 2 erster Satz iVm § 195 Abs 1 Z 1 und Abs 2 dritter Satz StPO.

Der genannte Beschluss wird aufgehoben und der Antrag des Peter K***** und des Paul K***** auf Fortführung des Ermittlungsverfahrens AZ 6 St 82/13p der Staatsanwaltschaft Wien wird abgewiesen.

Text

Gründe:

Peter K***** und Paul K***** erstatteten am 19. Februar 2013 bei der Staatsanwaltschaft Wien Anzeige gegen Erdal T*****, Dursun T*****, Murat Ö*****, Levent Ö*****, Serdal A*****, Albert B*****, Muharem M*****, Yasar Öz***** und Murat Ta***** mit dem - nicht näher konkretisierten - Vorbringen, diese hätten in dem gegen die Anzeiger geführten und mit Freisprüchen beendeten Strafverfahren AZ 93 Hv 69/12s des Landesgerichts für Strafsachen Wien falsch ausgesagt (ON 2 und 3).

Die Staatsanwaltschaft Wien stellte - nachdem sie Hauptverhandlungsprotokolle zu dem in der Anzeige angeführten Strafverfahren beigeschafft hatte (ON 4 und 5) - das gegen die zuvor genannten Beschuldigten wegen des Verdachts der Verleumdung nach § 297 Abs 1 zweiter Fall StGB geführte Ermittlungsverfahren am 8. April 2013 gemäß § 190 Z 2 StPO ein (ON 1 S 1) und begründete ihr Vorgehen damit, dass „zwischen den Familien K***** und T*****“ eine Auseinandersetzung mit Streitereien, gegenseitigen Anschuldigungen und Anzeigen bestehe und es „nicht mit der für das Strafverfahren notwendigen Sicherheit nachgewiesen werden“ könne, „wer gelogen hat“ (ON 7).

Mit Eingabe vom 7. Mai 2013 (ON 8) beantragten Peter K***** und Paul K***** die Fortführung des Ermittlungsverfahrens gegen sämtliche Beschuldigte aus dem Grund des § 195 Abs 1 Z 2 StPO. Es bestünden erhebliche Bedenken gegen die Richtigkeit der Tatsachen, die der Entscheidung über die Beendigung des Verfahrens zu Grunde gelegt wurden, weil „Anzeigen wegen angeblich strafbarer Handlungen ausschließlich von Erdal T***** erstattet“ worden seien, dieser ein Motiv gehabt...

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