Entscheidungs 14Os70/15y. OGH, 26-01-2016

ECLIECLI:AT:OGH0002:2016:0140OS00070.15Y.0126.000
Judgement Number14Os70/15y
Date26 Enero 2016
Record NumberJJT_20160126_OGH0002_0140OS00070_15Y0000_000
CourtOberster Gerichtshof (Österreich)
Kopf

Der Oberste Gerichtshof hat am 26. Jänner 2016 durch den Senatspräsidenten des Obersten Gerichtshofs Dr. Philipp als Vorsitzenden, die Hofrätin des Obersten Gerichtshofs Mag. Hetlinger, die Hofräte des Obersten Gerichtshofs Dr. Nordmeyer und Dr. Oshidari sowie die Hofrätin des Obersten Gerichtshofs Dr. Mann in Gegenwart der Richteramtsanwärterin Mag. Zabl als Schriftführerin in der Strafsache gegen Mag. Julius F***** und einen weiteren Angeklagten wegen des Verbrechens der betrügerischen Krida nach § 156 Abs 1 und Abs 2 StGB und weiterer strafbarer Handlungen über die Nichtigkeitsbeschwerde der Staatsanwaltschaft gegen das Urteil des Landesgerichts für Strafsachen Wien als Schöffengericht vom 5. November 2014, GZ 122 Hv 69/13f-86, nach Anhörung der Generalprokuratur in nichtöffentlicher Sitzung den

Beschluss

gefasst:

Spruch

Die Nichtigkeitsbeschwerde wird zurückgewiesen.

Text

Gründe:

Mit dem angefochtenen Urteil wurden Mag. Julius F***** und Gerald B***** - soweit im Verfahren über die Nichtigkeitsbeschwerde relevant - von der wider sie erhobenen Anklage, es hätten in W***** und M***** Mag. Julius F***** als Geschäftsführer der „R*****“ ***** GmbH mit Sitz in W***** und Gerald B***** als Prokurist sowie zwischen Juli 2009 und März 2010 als Geschäftsführer der Zweigniederlassung der „R*****“ ***** GmbH mit Sitz in M*****, sohin als leitende Angestellte (§ 161 Abs 1 StGB), im bewussten und gewollten Zusammenwirken als Mittäter (§ 12 StGB)

I./ das Vermögen der „R*****“ ***** GmbH wirklich verringert und dadurch die Befriedigung der Gesellschaftsgläubiger oder wenigstens eines von ihnen vereitelt oder geschmälert, wobei sie durch die Tat einen 50.000 Euro übersteigenden Schaden herbeiführten, und zwar

1./ seit einem noch festzustellenden Zeitpunkt im Jahr 2004 bis einschließlich September 2009, „Mag. Julius F***** auch bis 22. Februar 2010“, durch private Entnahmen des Gerald B***** in Gesamthöhe von 128.382,15 Euro;

[…]

II./ grob fahrlässig dadurch, dass sie nach § 159 Abs 5 Z 4 StGB kridaträchtig handelten, indem sie Geschäftsbücher oder geschäftliche Aufzeichnungen zu führen unterließen oder durch die Vermischung von betrieblicher und privater Sphäre so führten, dass ein zeitnaher Überblick über die wahre Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der „R*****“ ***** GmbH erheblich erschwert wurde,

1./ seit Juni 2009 bis September 2009 die Zahlungsunfähigkeit des Unternehmens herbeigeführt sowie

2./ ab Oktober 2009 bis 22. Februar 2010 in Kenntnis der Zahlungsunfähigkeit der „R*****“ ***** GmbH grob fahrlässig die Befriedigung wenigstens eines Gesellschaftsgläubigers vereitelt oder geschmälert,

gemäß § 259 Z 3 StPO freigesprochen.

Im Anschluss an die Urteilsverkündung wurde der „Beschluss auf Ausscheidung des Verfahrens gegen Gerald B***** zu Punkt I./1./ für den Zeitraum Oktober 2009 bis 22. Februar 2010“ verkündet (ON 85 S 42, vgl auch US 5).

Rechtliche Beurteilung

Gegen die Freisprüche zu I./1./ hinsichtlich des Angeklagten Gerald B***** und zu II./1./ und 2./ in Bezug auf beide Angeklagten sowie gegen eine behauptete Nichterledigung der Anklage richtet sich die auf § 281 Abs 1 Z 5, 7 und 9 lit a StPO gestützte Nichtigkeitsbeschwerde der Staatsanwaltschaft, der keine...

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