Entscheidungs 14Os84/21s. OGH, 03-08-2021
ECLI | ECLI:AT:OGH0002:2021:0140OS00084.21S.0803.000 |
Judgement Number | 14Os84/21s |
Record Number | JJT_20210803_OGH0002_0140OS00084_21S0000_000 |
Date | 03 Agosto 2021 |
Court | Oberster Gerichtshof (Österreich) |
Der Oberste Gerichtshof hat am 3. August 2021 durch die Senatspräsidentin des Obersten Gerichtshofs Mag. Hetlinger als Vorsitzende sowie die Hofrätin des Obersten Gerichtshofs Dr. Setz-Hummel LL.M. und den Hofrat des Obersten Gerichtshofs Dr. Haslwanter LL.M. in Gegenwart der Schriftführerin Gsellmann in der Strafsache gegen ***** A***** und andere Beschuldigte wegen Verbrechen des Suchtgifthandels nach § 28a Abs 1 zweiter und dritter Fall, Abs 4 Z 2 und 3 SMG sowie weiterer strafbarer Handlungen, AZ 27 HR 151/18s des Landesgerichts Salzburg, über die Grundrechtsbeschwerde des Beschuldigten ***** S***** gegen den Beschluss des Oberlandesgerichts Linz als Beschwerdegericht vom 16. Juni 2021, AZ 8 Bs 92/21t (ON 826 der HR-Akten), nach Anhörung der Generalprokuratur in nichtöffentlicher Sitzung zu Recht erkannt:
***** S***** wurde im Grundrecht auf persönliche Freiheit verletzt.
Der angefochtene Beschluss wird nicht aufgehoben.
Dem Bund wird der Ersatz der Beschwerdekosten von 960 Euro zuzüglich der darauf entfallenden Umsatzsteuer auferlegt.
Gründe:
[1] Mit dem angefochtenen Beschluss gab das Oberlandesgericht Linz der Beschwerde des ***** S***** gegen den Beschluss des Landesgerichts Salzburg vom 2. Juni 2021, GZ 27 HR 151/18s-727, mit dem die über den Genannten, dessen Festnahme aufgrund Europäischen Haftbefehls am 22. März 2021 in Deutschland erfolgt war (ON 642 S 2 der HR-Akten), am 20. Mai 2021 verhängte (ON 679 der HR-Akten) Untersuchungshaft fortgesetzt worden war, nicht Folge und setzte diese aus dem Haftgrund der Tatbegehungsgefahr nach § 173 Abs 2 Z 3 lit a und b StPO fort.
[2] Dabei ging das Beschwerdegericht vom dringenden Verdacht aus, S***** habe vom Anfang des Jahres 2016 bis zum 22. März 2021 in B***** und andernorts
(I) vorschriftswidrig Suchtgift in einer das 25-Fache der Grenzmenge (§ 28b SMG) übersteigenden Menge, nämlich 10 Mio Stück Captagon-Tabletten (Wirkstoff Fenetyllin mit noch festzustellendem Reinheitsgrad, [BS 4]„von marktfähiger Güte“), in wiederholten Angriffen durch jeweils grenzüberschreitenden Transport vom Libanon über Belgien und Deutschland nach Österreich und weiter nach Saudi-Arabien ein- und ausgeführt, wobei er die Taten als Mitglied einer Verbindung einer größeren Zahl von Menschen zur Begehung solcher Straftaten nach § 28a Abs 1 SMG begangen hat, und zwar unter führender Tätigkeit des ***** A***** und unter Beteiligung von weiteren 13 im Beschluss namentlich genannten und unbekannten Tätern und
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