Entscheidungs 5Ob169/16p. OGH, 01-03-2017

ECLIECLI:AT:OGH0002:2017:0050OB00169.16P.0301.000
Date01 Marzo 2017
Judgement Number5Ob169/16p
Record NumberJJT_20170301_OGH0002_0050OB00169_16P0000_000
CourtOberster Gerichtshof (Österreich)
Kopf

Der Oberste Gerichtshof hat durch den Senatspräsidenten Dr. Hradil als Vorsitzenden, die Hofrätin Dr. Grohmann sowie die Hofräte Mag. Wurzer, Mag. Painsi und Dr. Steger als weitere Richter in der Grundbuchsache der Antragstellerinnen 1. Mag. B***** S*****, geboren am *****, 2. Mag. E***** S*****, geboren am *****, 3. H***** S*****, geboren am *****, alle vertreten durch Mag. Elmar Obermayr, öffentlicher Notar in Mauerkirchen, wegen Grundbuchseintragungen in der EZ ***** GB *****, über den Revisionsrekurs der Antragstellerinnen gegen den Beschluss des Landesgerichts Salzburg als Rekursgericht vom 14. Juli 2016, AZ 53 R 129/16a, mit dem der Beschluss des Bezirksgerichts Neumarkt bei Salzburg vom 12. April 2016, TZ 1219/2016, bestätigt wurde, den

Beschluss

gefasst:

Spruch

Dem Revisionsrekurs wird teilweise Folge gegeben.

Die Entscheidungen der Vorinstanzen werden dahin abgeändert, dass die Entscheidung einschließlich ihres rechtskräftigen Teils insgesamt lautet:

„Urkunden

1 Löschungserklärung 10.03.2016

2 Sterbeurkunde 27.10.2010

3 Schenkungsvertrag 25.11.2015

4 Bescheinigung 17.03.2016

5 Sonstige Urkunde Einheitswert 27.05.2015

I. Bewilligt wird

1 in EZ ***** KG *****

die Einverleibung der Löschung C-LNR 1

Belastungs- und Veräußerungsverbot für J***** S*****, geb. *****, und T***** S*****, geb. *****

2 in EZ ***** KG *****

auf Anteil B-LNR 3

in Ansehung der gesamten Liegenschaft zur Hälfte

die Einverleibung des Eigentumsrechts

für Mag. B***** S*****, geb. *****,

*****

3 in EZ ***** KG *****

auf Anteil B-LNR 3

in Ansehung der gesamten Liegenschaft zur Hälfte

die Vormerkung des Eigentumsrechts

für Mag. E***** S*****, geb. *****

II. Abgewiesen wird

4 in EZ ***** KG *****

auf Anteil B-LNR 3

in Ansehung der gesamten Liegenschaft zur Hälfte

die Einverleibung des Eigentumsrechts

für Mag. E***** S*****, geb. *****

5 in EZ ***** KG *****

ob dem unter Punkt 2 angeführten Anteil der

Mag. B***** S*****, geb. *****,

die Einverleibung des Vorkaufsrechts sowie dessen Ersichtlichmachung im B-Blatt

gemäß Punkt Viertens des Schenkungsvertrags vom 25. 11. 2015 für Mag. E***** S*****, geb. *****

6 in EZ ***** KG *****

ob dem unter Punkt 3 angeführten Anteil der Mag. E***** S*****, geb. *****,

die Einverleibung des Vorkaufsrechts sowie dessen Ersichtlichmachung im B-Blatt

gemäß Punkt Viertens des Schenkungsvertrags vom 25. 11. 2015 für Mag. B***** S*****, geb. *****

7 in EZ ***** KG *****

die Anmerkung des Benützungsübereinkommens gemäß Punkt Drittens des Schenkungsvertrags vom 25.11.2015

Verständigt werden:

1. Mag. Elmar Obermayr, 5207 Mauerkirchen, Obermarkt 15, GZ: 1515/2/Notar/fm

2. Mag. B***** S*****

3. Mag. E***** S*****

4. H***** S*****

5. J***** S*****,

6. Gemeindeamt K*****

7. Finanzamt S*****.“

Der Vollzug und die Verständigung der Beteiligten obliegen dem Erstgericht.

Text

Begründung:

Die Drittantragstellerin ist Alleineigentümerin der Liegenschaft EZ ***** GB *****. Mit dem in Notariatsaktsform errichteten Schenkungsvertrag vom 25. 11. 2015 schenkte sie die Liegenschaft zu gleichen Teilen der Erst- und der Zweitantragstellerin, ihren beiden Töchtern. In Punkt Drittens dieses Schenkungsvertrags („Benützungsübereinkommen“) schlossen die Geschenknehmerinnen (als die „Vertragsparteien“) ein Benützungsübereinkommen über das auf der Liegenschaft errichtete Haus. In Punkt Viertens des Schenkungsvertrags („Vorkaufsrecht“) räumten sich die beiden Geschenknehmerinnen wechselseitig an ihren jeweiligen Hälfteanteilen „das Vorkaufsrecht im Sinne der §§ 1072 ff ABGB“ ein. Als „weiterer Vorkaufsfall“ wurde ausdrücklich „das kinderlose Ableben eines der Miteigentümer sowie die Einbringung einer Teilungsklage“ vereinbart. Soweit eine Gegenleistung nicht vereinbart sei oder nicht in Geld bestehe, sei der Vorkaufspreis von einem allgemein gerichtlich beeideten Sachverständigen für das Immobilienwesen (nach im Schenkungsvertrag bestimmten Vorgaben) zu ermitteln. Die Geschenknehmer nahmen das Vorkaufsrecht wechselseitig an und vereinbarten dessen grundbücherliche Sicherstellung. In Punkt Dreizehntes („Grundbuchseintragung“) erteilten die Vertragsparteien ihre Zustimmung, dass aufgrund des Schenkungsvertrags folgende Grundbuchseintragungen vorgenommen werden können: 1. die Einverleibung des Eigentumsrechts für die Geschenknehmerinnen, 2. und 3. die Einverleibung des jeweiligen Vorkaufsrechts der Geschenknehmer gemäß Punkt Viertens und 4. die Anmerkung des Benützungsübereinkommens gemäß Punkt Drittens des Vertrags.

Die Antragsteller beantragten die Löschung des zum Zeitpunkt der Einbringung des Grundbuchsgesuchs zu C-LNR 1a eingetragenen Belastungs- und Veräußerungsverbots für J***** S*****, geboren am *****, und T***** S*****, geboren am *****, die Einverleibung des Eigentumsrechts der Erst- und der Zweitantragstellerin je zur Hälfte, die Einverleibung des zwischen den Geschenknehmern vereinbarten Vorkaufsrechts und die Anmerkung des Benützungsübereinkommens. Vorgelegt wurden die Löschungserklärung des J***** S***** vom 10. 3 .2016, die Sterbeurkunde der am 21. 10. 2010 verstorbenen T***** S***** vom 27. 10. 2010, der Schenkungsvertrag vom 25. 11. 2015, eine Bescheinigung gemäß § 2 Abs 2 lit c Salzburger GVG vom 17. 3. 2016 und die Information zum Einheitswert vom 27. 5. 2015. In Bezug auf die Begehren auf Einverleibung des Eigentumsrechts der Erst- und der Zweitantragstellerin enthält das Grundbuchsgesuch jeweils eine Selbstberechnungs-erklärung iSd § 12 GrEStG.

Das Erstgericht bewilligte (nur) die Löschung des Belastungs-...

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