Entscheidungstexte nº A9/01. VfGH. 29-11-2002

Date29 Noviembre 2002
29.11.2002
www.ris.bka.gv.at Seite 1 von 13
Gericht
Verfassungsgerichtshof
Entscheidungsdatum
29.11.2002
Geschäftszahl
A9/01
Sammlungsnummer
16739
Leitsatz
Stattgabe einer Klage des Landes Vorarlberg gegen den Bund auf Rückerstattung der vom Unabhängigen
Verwaltungssenat im Zuge von Verwaltungsstrafverfahren aus dem Bundesvollzugsbereich entrichteten
Sachverständigen-, Dolmetscher- und Zeugengebühren; Tätigkeit der UVS in den Ländern funktionell je nach
dem Vollzugsbereich dem Bund oder Land zuzuordnen; Kostentragungspflicht des Bundes hinsichtlich von
Angelegenheiten des Vollzugsbereiches des Bundes mangels vom Finanzverfassungsgesetz abweichender
Kostentragungsregel; auch Vorschriften des AVG über die Kostentragung von Dolmetscher- und
Zeugengebühren keine abweichenden Regelungen
Spruch
Der Bund (Bundesminister für soziale Sicherheit und Generationen) ist schuldig, dem Land Vorarlberg den
Betrag von € 66,71 binnen 14 Tagen bei sonstiger Exekution zu bezahlen.
Der Bund (Bundesminis ter für Wirtschaft und Arbeit) ist schuldig, dem Land Vorarlberg den Betrag von €
304,64 binnen 14 Tagen bei sonstiger Exekution zu bezahlen.
Begründung
Entscheidungsgründe:
I. 1.1. Die klagende Pa rtei, das Land Vorarlberg, vertreten durch die Vorarlberger Landesregierung, beantragt
mit der vorliege nden, auf Art137 B-VG gestützten, gegen den Bund (Bundesminister für soziale Sicherheit und
Generationen und Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit) gerichteten Klage folgendes Urteil:
"1. Der Bund (Bundesminister für soziale Sicherheit und Generationen) ist schuldig, dem Land Vorarl berg
den Betrag von ATS 918,00 [= € 66,71] binnen 14 Tagen bei Exekution zu bezahlen,
2. der Bund (Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit) ist schuldig, dem Land Vorarlberg den Betrag von
ATS 4.192,00 [= € 304,64] binnen 14 Tagen bei Exekution zu bezahlen."
1.2. Die Klage wird wie folgt begründet:
Das Land Vorarlberg (der Unabhängige Verwaltungssenat des Landes Vorarlberg) habe in einer größeren
Anzahl von Verwaltungsstrafverfa hren, welche Angelegenheiten aus dem Bundesvollzugsbereich betroffen
hätten, Sachverständigen-, Dolmetscher- und Zeugengebühren ersta ttet. Da der Unabhängige Verwaltungssenat,
im folgenden UVS, in diesen Fällen "im Namen" des Bundes (bzw. bestimmter Bundesminister) tätig geworden
sei, werde vom Land Vorarlber g die Rechtsauffassung vertre ten, daß diese Gebühren gemäß §76 Abs5 und §76a
AVG iVm §64 Abs3 und §24 VStG vom Bund (den Bundesministern) zu tragen seien und de m Land Vorarlberg
rückerstattet werde n müßten. Vom Bund werde die Rückzahlun g im wesentlichen mit der Begründung
verweigert, das Handel n des UVS könne ni emals als Handeln im Namen des Bundes angesehen werden, da der

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