Entscheidungstexte nº G205/2014 ua. VfGH. 12-03-2015

ECLIECLI:AT:VFGH:2015:G245.2014
Date12 Marzo 2015
VERFASSUNGSGERICHTSHOF
Verfassungsgerichtshof
Freyung 8, A-1010 Wien
www.verfassungsgerichtshof.at
G 205/2014-15, G 245-254/2014-14
12. März 2015
IM NAMEN DER REPUBLIK!
Der Verfassungsgerichtshof hat unter dem Vorsitz des
Präsidenten
Dr. Gerhart HOLZINGER,
in Anwesenheit der Vizepräsidentin
Dr. Brigitte BIERLEIN
und der Mitglieder
Dr. Markus ACHATZ,
Mag. Dr. Eleonore BERCHTOLD-OSTERMANN,
Dr. Sieglinde GAHLEITNER,
DDr. Christoph GRABENWARTER,
Dr. Christoph HERBST,
Dr. Michael HOLOUBEK,
Dr. Helmut HÖRTENHUBER,
Dr. Claudia KAHR,
Dr. Georg LIENBACHER,
Dr. Johannes SCHNIZER und
Dr. Ingrid SIESS-SCHERZ
sowie des Ersatzmitgliedes
Dr. Robert SCHICK
als Stimmführer, im Beisein des verfassungsrechtli chen Mitarbeiters
Mag. Martin PÜHRINGER
als Schriftführer,
G 205/2014-15 ua.
12.03.2015
2 von 59
über den zu G 205/2014 protokollierten Antrag der SPIELTREFF AUTOMATEN-
HANDELSGESELLSCHAFT M.B.H., Freiheitsplatz 8, 2340 Mödling, vertreten durch
durch die Paar & Zwanzger Rechtsanwälte-Partnerschaft (GbR), Wiedne r Haupt-
straße 46/6, 1040 Wien, auf Aufhebung der Wortfolgen "längstens bis zum
Ablauf des 31. Dezember 2014" und "(Übergangszeit)" in § 60 Abs. 25 Z 2 erster
Satz Glücksspielgesetz – GSpG, BGBl. 620/1989 idF BGBl. I 73/2010, und der
Wortfolge "nach diesem Bundesgesetz" in § 2 Abs. 4 GSpG idF BGBl. I 73/2010
sowie der Sätze "Dabei darf ein höchstzulässiges Verhältnis von einem Glücks-
spielautomat pro 1 200 Einw ohner insgesamt im Bundesland nicht überschritten
werden und die Anzahl der aufrechten Bewilligungen zum Betrieb von Glücks-
spielautomaten ist mit höchstens drei pro Bundesland beschränkt. Im Bundes-
land Wien beträgt das höchstzulässige Verhältnis ein Glücksspielautomat pro 600
Einwohner. Die Einwohne rzahl eines Bundeslandes bestimmt sich nach dem für
den jeweiligen Finanzausgleich von der Bundesanstalt Statistik Österreich zuletzt
festgestellten und kundgemachten Ergebnis der Statistik des Bevölkerungsstan-
des oder der Volkszählung zum Stichtag 31. Oktober, wobei das zuletzt kundge-
machte Ergebnis im Zeitpunkt der Erteilung von Bewilligungen maßgeblich ist." in
§ 5 Abs. 1 GSpG idF BGBl. I 111/2010 wegen Ver fassungswidrigkeit und weitere
Eventualanträge, sowie die zu G 245-254/2014 protokollierten Anträge 1. der
HTM HOTEL UND TOURISMUS MANAGEMENT GMBH, Wiener Straße 158, 2352
Gumpoldskirchen, 2. der WETT CAFE BETRIEBSGESELLSCHAFT MBH, Karlauer-
straße 43, 8010 Graz, 3. der NMN AUTOMATENTECHNIK GMBH, Wiener Straße
158, 2352 Gumpoldskirchen, 4. der J. U. C. SCHAAF SPIELAUTOMATEN- BE-
TRIEBSGESMBH, Inzersdorferstraße 100, 1100 Wien, 5. der GBT PRODUCTS AND
TECHNOLOGIES VERTRIEBS GMBH, Sechtergasse 16, 1120 Wien, 6. der "G.A.M.E.
SYS" GELDSPIEL - AUTOMATEN - MIET - ELEKTRONIK -, Mariah ilfer Straße 176,
1150 Wien, 7. der AUSTRIAN GAMING INDUSTRIES GMBH, Wiener Straße 158,
2352 Gumpoldskirchen, 8. der ADMIRAL SPORTWETTEN GMBH, Novomatic
Straße 5, 2352 Gumpoldskirchen, 9. der AUTEC AUTOMATENBETRIEBSGESMBH,
Sechtergasse 16, 1120 Wie n, und 10. der ALGAST GASTRONOMIE GMBH, Wiener
Straße 158, 2352 Gumpoldskirchen, alle vertreten durch Schwartz Huber-Medek
Rechtsanwälte OG, Stubenring 2, 1010 Wien, auf Aufhebung der Wortfolge
"längstens bis zum Ablauf des 31. Dezember 2014" in § 60 Abs. 25 Z 2 erster Satz
Glücksspielgesetz – GSpG, BGBl. 620/1989 idF BGBl. I 73/2010, und weitere
Eventualanträge nach der am 2. März 2015 durchgeführten mündlichen Ver-
handlung, nach Anhörung des Vortrags des Berichterstatters und der Ausführun -
gen des Vertreters der antragstellenden Gesellschaft zu G 205/2014,
G 205/2014-15 ua.
12.03.2015
3 von 59
Mag. Martin Paar, des Vertreters der antragstellenden Gesellschaften zu G 245-
254/2014, Dr. Walter Schwartz, und der Vertreter der Bundesregierung
MMag. Josef Bauer und Mag. Gustav Trefil am heutigen Tage gemäß Art. 140
B-VG zu Recht erkannt:
I. Zurückgewiesen werden:
- der zu G 205/2014 gestellte Antrag;
- der zu G 245-254/2014 gestellte Antrag auf Aufhebung der Wortfolge
"längstens bis zum Ablauf des 31. Dezember 2014" in § 60 Abs. 25 Z 2
erster Satz Glücksspielgesetz, BGBl. Nr. 620/1989, idF BGBl. I
Nr. 73/2010, wegen Verfassungswidrigkeit;
- der zu G 245-254/2014 gestellte Eventualantrag auf Auf hebung der Wort-
folge "längstens bis zum Ablauf des 31. Dezember 2014" und des Worts
"(Übergangszeit)" in § 60 Abs. 25 Z 2 erster Satz Glücksspielgesetz,
BGBl. Nr. 620 /1989, idF BGBl. I Nr. 73/2010, wegen Verfassungswidrig-
keit.
II. Der zu G 245-254/2014 gestellte Eventualantrag auf Aufheb ung der Wort-
folge "längstens bis zum Ablauf des 31. Dezember 2014" in § 60 Abs. 25 Z 2
erster Satz und des zweiten Satzes in § 60 Abs. 25 Z 2 Glücksspielgesetz,
BGBl. Nr. 620/1989, idF BGBl. I Nr. 73/2010, wegen Verfassungswidrigkeit
wird abgewiesen.
Entscheidungsgründe
I. Anträge
1. Mit ihrem zu G 205/2014 protokollierten, auf Art. 140 Abs. 1 Z 1 lit. c B-VG
gestützten Antrag begehrt die antragstellende Gesellschaft die Aufhebung der
Wortfolgen "längstens bis zum Ablauf des 31. Dezember 2014" und "(Übergangs-
zeit)" in § 60 Abs. 25 Z 2 erster Satz Glücksspielgesetz – GSpG "idgF" und der
Wortfolge "nach diesem Bundesgesetz" in § 2 Abs. 4 GSpG "idgF" sowie der Sätze
"Dabei darf ein höchstzulässiges Verhältnis von einem Glücksspielautomat pro
1 200 Einwohner insgesamt im Bundesland nicht überschritten werden und die
1

Um weiterzulesen

FORDERN SIE IHR PROBEABO AN

VLEX uses login cookies to provide you with a better browsing experience. If you click on 'Accept' or continue browsing this site we consider that you accept our cookie policy. ACCEPT