Entscheidungstexte nº G409/2017. VfGH. 27-06-2018

ECLIECLI:AT:VFGH:2018:G409.2017
Date27 Junio 2018
VERFASSUNGSGERICHTSHOF
Verfassungsgerichtshof
Freyung 8, A-1010 Wien
www.verfassungsgerichtshof.at
G 409/2017-15
27. Juni 2018
IM NAMEN DER REPUBLIK!
Der Verfassungsgerichtshof hat unter dem Vorsitz der Präsidentin
Dr. Brigitte BIERLEIN,
in Anwesenheit des Vizepräsidenten
DDr. Christoph GRABENWARTER
und der Mitglieder
Dr. Markus ACHATZ,
Dr. Sieglinde GAHLEITNER,
Dr. Andreas HAUER,
Dr. Christoph HERBST,
Dr. Michael HOLOUBEK,
Dr. Helmut HÖRTENHUBER,
Dr. Claudia KAHR,
Dr. Georg LIENBACHER,
Dr. Michael RAMI und
Dr. Ingrid SIESS-SCHERZ
sowie der Ersatzmitglieder
Dr. Nikolaus BACHLER und
Dr. Lilian HOFMEISTER
als Stimmführer, im Beisein der verfassungsrechtlichen Mitarbeiterin
Mag. Antonia GIRARDI
als Schriftführerin,
G 409/2017-15
27.06.2018
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über den Antrag der ****************, *****************, **** *****, vertre-
ten durch die Hausberger · Moritz · Schmidt Rechtsanwälte, Poststraße 3, 6300
Wörgl, § 725 ABGB idF BGBl. I 87/2015 als verfassungswidrig aufzuheben, in
seiner heutigen nichtöffentlichen Sitzung gemäß Art. 140 B-VG zu Recht erkannt:
Der Antrag wird abgewiesen.
Entscheidungsgründe
I. Antrag
Mit dem vorliegenden, auf Art. 140 Abs. 1 Z 1 lit. d B-VG gestützten Antrag
begehrt die Antragstellerin, "der Verfassungsgerichtshof möge […] als verfas-
sungswidrig aufheben:
a) den § 725 ABGB in der Fassung BGBl I 87/2015 zur Gänze, in eventu
b) den ersten Satz des § 725 Abs 1 ABGB in der Fassung BGBl I 87/2015, in eventu
c) das Wort 'ausdrücklich' in § 725 Abs 1 Satz 1 ABGB in der Fassung BGBl I
87/2015".
II. Rechtslage
Der angefochtene § 725 des Allgemeinen bürgerlichen Gesetzbuches für die
gesammten deutschen Erbländer der Oesterreichischen Monarchie,
JGS 946/1811 idF BGBl. I 87/2015, lautet:
"3. durch Verlust der Angehörigenstellung
§ 725. (1) Mit Auflösung der Ehe, der eingetragenen Partnerschaft oder der
Lebensgemeinschaft zu Lebzeiten des Verstorbenen werden davor errichtete
letztwillige Verfügungen, soweit sie den früheren Ehegatten, eingetragenen
Partner oder Lebensgefährten betreffen, aufgehoben, es sei denn, dass der
Verstorbene ausdrücklich das Gegenteil angeordnet hat. Das Gleiche gilt für die
Aufhebung der Abstammung oder den Widerruf oder die Aufhebung der Adop-
tion, auch wenn sie nach dem Erbfall erfolgt, für letztwillige Verfügungen zuguns-
ten des früheren Angehörigen.
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