Entscheidungstexte nº SV2/12. VfGH. 16-03-2013

Date16 Marzo 2013
VERFASSUNGSGERICHTSHOF
Verfassungsgerichtshof
Freyung 8, A-1010 Wien
www.verfassungsgerichtshof.at
SV 2/12-18
16. März 2013
IM NAMEN DER REPUBLIK!
Der Verfassungsgerichtshof hat unter dem Vorsitz des
Präsidenten
Dr. Gerhart HOLZINGER,
in Anwesenheit der Vizepräsidentin
Dr. Brigitte BIERLEIN
und der Mitglieder
Dr. Markus ACHATZ,
Mag. Dr. Eleonore BERCHTOLD-OSTERMANN,
Dr. Sieglinde GAHLEITNER,
DDr. Christoph GRABENWARTER,
Dr. Christoph HERBST,
Dr. Michael HOLOUBEK,
Dr. Helmut HÖRTENHUBER,
Dr. Claudia KAHR,
Dr. Georg LIENBACHER,
Dr. Rudolf MÜLLER und
Dr. Johannes SCHNIZER
sowie des Ersatzmitgliedes
Dr. Nikolaus BACHLER
als Stimmführer, im Beisein der Sc hriftführerin
Dr. Elisabeth FEKETE-WIMMER,
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über die Anträge der KÄRNTNER LANDESREGIERUNG vom 22. Oktober 2012,
festzustellen, dass der Vertrag zur Einrichtung des Europä ischen Stabilitätsme-
chanismus, BGBl. III 138/2012, samt der Auslegungserklärung der Vertreter der
Vertragsparteien vom 27. September 2012, BGBl. III 138/2012, zur Gänze rechts-
bzw. verfassungswidrig ist, in eventu, dass einzelne seiner Bestimmungen rechts-
bzw. verfassungswidrig sind, in eventu, dass die Auslegungserklärung der Vertre-
ter der Vertragsparteien vom 27. September 2012, BGBl. III 138/2012, rechts-
bzw. verfassungswidrig ist, nach der am 6. März 2013 durchgeführten öffentli-
chen mündlichen Verhandlung, nach Anhörung des Vortrages des
Berichterstatters und der Ausführungen des Vertreters der Kärntner Landesre-
gierung, Dr. Edmund Primosch, und der Vertreter der Bundesregierung, Dr.
Ronald Faber, Botschafter Dr. Helmut Tichy und Sektionschef Mag. Harald Waig-
lein, gemäß Art. 1 40a iVm Art. 139 Abs. 1 und 140 Abs. 1 B-VG zu Recht erkannt:
Die Anträge werden abgewiesen.
Entscheidungsgründe
I. Antragsvorbringen, Vorverfahren und mündliche Verhandlung
1. Die Kärntner Landesregierung beantragt, gemäß Art. 140a B-VG festzustellen,
"dass
1. der Vertrag zur Einrichtung des Europäischen Stabilitätsmechanismus
zwischen dem Königreich Belgien, der Bundesrepublik Deutschlan d, der Republik
Estland, Irland, der Hellenischen Republik, dem Königreich Spanien, der Französi-
schen Republik, der Italienischen Republik, der Republik Zypern, dem
Großherzogtum Luxemburg, Malta, dem Königreich der Niederlande, der Repub-
lik Österreich, der Portugiesischen Republik, der Republik Slowenien, der
Slowakischen Republik und der Republik Finnland, BGBI. III Nr. 138/2012, samt
der 'Auslegungserklärung' der Vertreter der Vertragsparteien vom
27. September 2012, BGBI. III Nr. 138/2012, zur Gänze rechts- bzw. verfassungs-
widrig ist,
2. in eventu: dass
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a) Art. 5 Abs. 6 lit. b und die Wortfolge '..., sofern der Gouverneursrat nicht
unter besonderen Umständen eine anderweitige Ausgabe beschlie ßt' in Art. 8
Abs. 2 letzter Satz des Vertrags zur Einrichtung des Europäischen Stabilitätsme-
chanismus
und/oder
b) Art. 9 Abs. 2 und 3 und die Wortfolge '..., der nach Maßgabe des Artikels 9
Absatz 3 abgerufen wird' in Art. 25 Abs. 1 lit. c sowie Art. 25 Abs. 2 und 3 des
Vertrags zur Einrichtung des Europä ischen Stabilitätsmechanismus
oder in eventu:
Art. 9 Abs. 2 und die Wortfolge '2 oder' in Art. 25 Abs. 2 erster Satz des
Vertrags zur Einrichtung des Europä ischen Stabilitätsmechanismus
oder in eventu:
Art. 9 Abs. 3 und die Wortfolge '..., der nach Maßgabe des Artikels 9 Absatz
3 abgerufen wird' in Art. 25 Abs. 1 lit. c sowie die Wortfolge 'oder 3' in Art.
25 Abs. 2 erster Satz des Vertrags zur Einrichtung des EuropäischenStabili-
tätsmechanismus
und/oder
c) die Wortfolge 'und beschließen, sie zu ändern' in Art. 19 des Vertrags zur
Einrichtung des Europäischen Stabilitätsmechanis mus
und/oder
d) Art. 25 Abs. 2 und 3 […] des Vertrags zur Einrichtung des Europäischen
Stabilitätsmechanismus
und/oder
e) die Wortfolge 'der Vorsitzende des Gouverneursrats, die Mitglieder des
Gouverneursrats,' in Art. 35 Abs. 1 und die Wortfolge 'des Vorsitzenden des
Gouverneursrats, der Mitglieder des Gouverne ursrats,' in Art. 35 Abs. 2 des
Vertrags zur Einrichtung des Europä ischen Stabilitätsmechanismus
und/oder

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