Entscheidungs 12Os137/18s. OGH, 09-05-2019
ECLI | ECLI:AT:OGH0002:2019:0120OS00137.18S.0509.000 |
Record Number | JJT_20190509_OGH0002_0120OS00137_18S0000_000 |
Date | 09 Mayo 2019 |
Judgement Number | 12Os137/18s |
Court | Oberster Gerichtshof (Österreich) |
Der Oberste Gerichtshof hat am 9. Mai 2019 durch den Senatspräsidenten des Obersten Gerichtshofs Dr. Solé als Vorsitzenden sowie durch den Hofrat des Obersten Gerichtshofs Dr. Oshidari und die Hofrätinnen des Obersten Gerichtshofs Dr. Michel-Kwapinski, Dr. Brenner und Dr. Setz-Hummel in Gegenwart der Richteramtsanwärterin Mag. Rögner als Schriftführerin in der Strafsache gegen Reinhard E***** und eine Angeklagte wegen des Verbrechens der betrügerischen Krida nach § 156 Abs 1 und 2 StGB und weiterer strafbarer Handlungen über die Nichtigkeitsbeschwerde und die Berufung der Staatsanwaltschaft gegen das Urteil des Landesgerichts Korneuburg als Schöffengericht vom 3. Juli 2018, GZ 613 Hv 9/18i-692, nach öffentlicher Verhandlung in Anwesenheit des Vertreters der Generalprokuratur, Generalanwalt Mag. Höpler, der Angeklagten Reinhard und Renate E***** sowie der Verteidiger Mag. Burger und Mag. Nigl zu Recht erkannt:
In teilweiser Stattgebung der Nichtigkeitsbeschwerde der Staatsanwaltschaft wird das angefochtene Urteil, das im Übrigen unberührt bleibt, in den den Angeklagten Reinhard E***** betreffenden Freisprüchen zu B./I./a./ bis c./, d./iii./2./ und C./, demzufolge auch im Strafausspruch (einschließlich der Vorhaftanrechnung) sowie der Beschluss auf Absehen vom Widerruf der zu AZ 604 Hv 8/12t des Landesgerichts Korneuburg gewährten bedingten Strafnachsicht aufgehoben, insoweit eine neue Hauptverhandlung angeordnet und die Sache im Umfang der Aufhebung an das Landesgericht Korneuburg verwiesen.
Die Nichtigkeitsbeschwerde im Übrigen wird verworfen.
Mit dem den Angeklagten Reinhard E***** betreffenden Teil ihrer Berufung wird die Staatsanwaltschaft auf die Aufhebung des Strafausspruchs verwiesen.
Der gegen die Angeklagte Renate E***** gerichteten Berufung der Staatsanwaltschaft wird nicht Folge gegeben.
Dem Angeklagten Reinhard E***** fallen auch die Kosten des Rechtsmittelverfahrens zur Last.
Gründe:
Mit dem angefochtenen – auch in Rechtskraft erwachsene Schuldsprüche beider Angeklagter enthaltenden – Urteil wurden Reinhard und Renate E***** von der Anklage gemäß § 259 Z 3 StPO freigesprochen, es haben
Reinhard E***** als leitender Angestellter nach § 161 StGB „einen Bestandteil des Vermögens der nachgenannten natürlichen bzw juristischen Personen beiseite geschafft, verheimlicht oder deren Vermögen sonst wirklich verringert, indem er die nachgenannten Vermögenswerte der folgenden Gesellschaften dem Vermögen der Gesellschaften entzog, den Masseverwaltern Forderungen der Gesellschaften verschwieg bzw sonst kridaträchtig agierte und dadurch die Befriedigung der Gläubiger vereitelte bzw schmälerte, und zwar
2./ im Zeitraum 2011 bis 2016 im Konkurs/Liquidationsverfahren der CBL ***** AG, Verfahren 2016204 des Konkursamts Z***** […]
i./ zu einem noch festzustellenden Zeitpunkt, vermutlich im Jahr 2013, insgesamt 257.963 Euro beiseite geschafft, indem er diesen Betrag für Verbindlichkeiten der RLP ***** gegenüber der Firma R***** GmbH verwendete bzw die Forderung gegenüber der RLP ***** dem Masseverwalter im weiteren Konkurs verheimlicht;
ii./ vermutlich im Jahr 2014 22.192 Euro für den Kauf eines BMW X3 der RLP ***** beiseite geschafft bzw die Forderung gegenüber Reinhard E***** bzw der RLP ***** dem Masseverwalter im weiteren Konkurs verheimlicht;
iii./ im Zeitraum 13. September 2012 bis 2016 weitere zumindest 350.000 Euro beiseite geschafft, indem er Privatentnahmen, Gewinne und sonstige Vermögenswerte in dieser Höhe in bar entnahm oder diese Mittel von den Konten der Gesellschaft in der Schweiz auf andere Konten überwies;
B./I./ teils als leitender Angestellter nach § 161 StGB einen Bestandteil des Vermögens der nachgenannten natürlichen und juristischen Personen verheimlicht, indem er den Masseverwaltern und dem Schweizerischen Konkursamt in Z***** im Rahmen des Konkursverfahrens nichts über das Vorliegen dieser Vermögenswerte mitteilte, und dadurch die Befriedigung seiner Gläubiger vereitelt oder geschmälert und einen noch festzustellenden, insgesamt 300.000 Euro, aber jedenfalls übersteigenden Gesamtschaden herbeigeführt, und zwar
a./ im Zeitraum Herbst 2015 bis Anfang 2016 im Konkurs der RLP ***** GmbH, AZ ***** des Landesgerichts Korneuburg, Forderungen aus Kaufverträgen zwischen der RLP ***** GmbH und Liegenschaftskäufern im Gesamtausmaß von zumindest 243.629,27 Euro, und zwar
i./ 107.059,36 Euro inkl Zinsen gegenüber Filomena D***** und Giovanni D***** aus dem Kaufvertrag B*****;
ii./ 136.569,91 Euro inkl Zinsen gegenüber Claudio P***** aus dem Kaufvertrag S*****;
b./ im Zeitraum 2015 bis 2016 im Konkurs/Liquidationsverfahren der CBL ***** AG, Verfahren 2***** des Konkursamtes Z*****, Forderungen aus Kaufverträgen zwischen der CBL ***** AG“ und im Urteil einzeln genannten (i./–iv./) „Liegenschaftskäufern im Gesamtausmaß von rund 924.700 Euro, Schaden für die Gläubiger des Unternehmens zumindest rund 737.000 Euro;
c./ im Jahr 2016 im Konkurs der RLM ***** GmbH, 36 S ***** des Landesgerichtes Korneuburg, Forderungen aus...
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