Entscheidungs 15Os85/19t (15Os86/19i). OGH, 11-09-2019

ECLIECLI:AT:OGH0002:2019:0150OS00085.19T.0911.000
Record NumberJJT_20190911_OGH0002_0150OS00085_19T0000_000
Judgement Number15Os85/19t (15Os86/19i)
Date11 Septiembre 2019
CourtOberster Gerichtshof (Österreich)
Kopf

Der Oberste Gerichtshof hat am 11. September 2019 durch den Senatspräsidenten des Obersten Gerichtshofs Hon.-Prof. Dr. Kirchbacher als Vorsitzenden, den Hofrat des Obersten Gerichtshofs Mag. Lendl sowie die Hofrätinnen des Obersten Gerichtshofs Dr. Michel-Kwapinski, Mag. Fürnkranz und Dr. Setz-Hummel in Gegenwart der Richteramtsanwärterin Mag. Leitner als Schriftführerin in der Strafsache gegen Igor S***** wegen des Verbrechens nach § 3g VG, AZ 612 Hv 5/18d des Landesgerichts für Strafsachen Wien, über die von der Generalprokuratur gegen das Urteil des genannten Gerichts vom 19. November 2018 und einen Vorgang in diesem Verfahren erhobene Nichtigkeitsbeschwerde zur Wahrung des Gesetzes nach öffentlicher Verhandlung in Anwesenheit der Vertreterin der Generalprokuratur, Generalanwältin MMag. Sauter-Longitsch, sowie des Vertreters der Medieninhaberin o***** GmbH Mag. Bauer, zu Recht erkannt:

Spruch

Im Verfahren AZ 612 Hv 5/18d des Landesgerichts für Strafsachen Wien verletzen

1./ das Unterbleiben der Ladung der Medieninhaberin zur Hauptverhandlung am 19. November 2018 § 41 Abs 6 erster Satz MedienG,

2./ die im Urteil vom selben Tag ohne Wahrung des rechtlichen Gehörs der Medieninhaberin angeordnete Einziehung (Löschung) § 6 StPO iVm § 41 Abs 1 und Abs 6 zweiter Satz MedienG.

Das Urteil des Landesgerichts für Strafsachen Wien als Geschworenengericht vom 19. November 2018, GZ 612 Hv 5/18d-12, das im Übrigen unberührt bleibt, wird im Ausspruch über die Einziehung (Löschung) aufgehoben, und es wird die Sache in diesem Umfang zu neuer Verhandlung und Entscheidung an den Einzelrichter des Landesgerichts für Strafsachen Wien verwiesen.

Text

Gründe:

Mit beim Landesgericht für Strafsachen Wien zu AZ 612 Hv 5/18d eingebrachter Anklageschrift vom 11. September 2018 (ON 5) legte die Staatsanwaltschaft Wien Igor S***** zur Last, er habe am 14. März 2018 A***** W***** (in Z*****) sich auf andere als die in §§ 3a bis 3f VG bezeichnete Weise im nationalsozialistischen Sinn betätigt, indem er auf der für alle Nutzer einsehbaren Facebook-Seite von o***** mit Mediensitz in Wien einen Beitrag mit der Überschrift „26 % wollen einen starken Führer haben, der sich nicht um ein Parlament und Wahlen kümmern muss“ samt einem Link zum Artikel mit dem Titel „Jeder Vierte will starken Führer“ auf der Website o***** sowie dem Titelbild von Adolf Hitler mit erhobener rechter Hand wie folgt kommentierte: „An alle Hitler Hasser!!! Informiert euch mal über Stalins Verbrechen der...

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