Entscheidungs 3Ob214/08d. OGH, 17-12-2008

ECLIECLI:AT:OGH0002:2008:0030OB00214.08D.1217.000
Date17 Diciembre 2008
Judgement Number3Ob214/08d
Record NumberJJT_20081217_OGH0002_0030OB00214_08D0000_000
CourtOberster Gerichtshof (Österreich)
Kopf

Der Oberste Gerichtshof hat als Revisionsgericht durch den Senatspräsidenten des Obersten Gerichtshofs Dr. Schiemer als Vorsitzenden sowie die Hofräte des Obersten Gerichtshofs Dr. Prückner, Hon.-Prof. Dr. Sailer und Dr. Jensik sowie die Hofrätin des Obersten Gerichtshofs Dr. Fichtenau als weitere Richter in der Rechtssache der klagenden Partei Republik Österreich, vertreten durch die Finanzprokuratur, Wien 1, Singerstraße 17-19, wider die beklagte Partei A*****, vertreten durch Dr. Michael Stögerer, Rechtsanwalt in Wien, wegen 33.961,25 EUR sA, infolge außerordentlicher Revision der beklagten Partei gegen das Urteil des Oberlandesgerichts Wien als Berufungsgericht vom 4. Juli 2008, GZ 11 R 102/07m-14, womit das Urteil des Landesgerichts für Zivilrechtssachen Wien vom 31. Juli 2007, GZ 25 Cg 186/06s-10, bestätigt wurde, den Beschluss

gefasst:

Spruch

Die außerordentliche Revision wird gemäß § 508a Abs 2 ZPO mangels der Voraussetzungen des § 502 Abs 1 ZPO zurückgewiesen.

Text

Begründung:

Die klagende Republik ist Vertragsstaat des am 20. März 1978 in Österreich in Kraft getretenen Zollabkommens über den internationalen Warentransport mit Carnets TIR vom 14. November 1975 (BGBl 1978/112 idgF - im Folgenden TIRAbk) und verfolgt ihre Ansprüche gegen den beklagten Verein, einen Verband gemäß Art 6 Abs 1 TIRAbk mit Sitz in Österreich, aufgrund des Bürgschaftsvertrags vom 17./29. Juni 1999 (Art 8 TIRABk). Die verbürgte Einfuhrzollschuld einer näher genannten türkischen Gesellschaft entstand am 2. Mai 2001 in Kalsdorf, Österreich, durch Öffnen eines in der Türkei angelegten Zollverschlusses ohne Beisein der Zollorgane (Art 204 Abs 1 der Verordnung [EWG] Nr 2913/92 des Rates zur Festlegung des Zollkodex der Gemeinschaften [kurz Zollkodex, im Folgenden nur ZK]). Beide Vorinstanzen entschieden im Sinn des Klagebegehrens.

Rechtliche Beurteilung

Die außerordentliche Revision der beklagten Partei ist nicht zulässig.

Auch eine aufgrund des Art 8 TIRAbk eingegangene Bürgschaftsverpflichtung ist zivilrechtlicher Natur (EuGH 15. Mai 2003, Rs C-266/01, Préservatrice foncière TIARD SA, Slg 2003, I-4867, zitiert bei Kampf in Witte, Zollkodex4 Art 91 Rz 19; ebenso der Sache nach 1 Ob 40/03v = SZ 2003/61 = RdW 2003, 569). Die bisher nicht thematisierte Frage nach dem anwendbaren Recht bei Auslandsberührung ist nach Art 4 Abs 1 und 2 EVÜ - selbst mangels nicht behaupteter Rechtswahl - im Sinn der Anwendung österreichischen Zivilrechts zu lösen...

Um weiterzulesen

FORDERN SIE IHR PROBEABO AN

VLEX uses login cookies to provide you with a better browsing experience. If you click on 'Accept' or continue browsing this site we consider that you accept our cookie policy. ACCEPT