Entscheidungstexte nº V77/2015. VfGH. 05-10-2016

ECLIECLI:AT:VFGH:2016:V77.2015
Date05 Octubre 2016
VERFASSUNGSGERICHTSHOF
Verfassungsgerichtshof
Freyung 8, A-1010 Wien
www.verfassungsgerichtshof.at
V 77/2015-11
5. Oktober 2016
IM NAMEN DER REPUBLIK!
Der Verfassungsgerichtshof hat unter dem Vorsitz des
Präsidenten
Dr. Gerhart HOLZINGER,
in Anwesenheit der Vizepräsidentin
Dr. Brigitte BIERLEIN
und der Mitglieder
Dr. Markus ACHATZ,
Mag. Dr. Eleonore BERCHTOLD-OSTERMANN,
Dr. Sieglinde GAHLEITNER,
DDr. Christoph GRABENWARTER,
Dr. Michael HOLOUBEK,
Dr. Helmut HÖRTENHUBER,
Dr. Claudia KAHR,
Dr. Rudolf MÜLLER,
Dr. Johannes SCHNIZER und
Dr. Ingrid SIESS-SCHERZ
sowie der Ersatzmitglieder
Dr. Nikolaus BACHLER und
Dr. Angela JULCHER
als Stimmführer, im Beisein der verfassungsrechtlichen Mitarbeiterin
Mag. Anna VOLGGER
als Schriftführerin,
V 77/2015-11
05.10.2016
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über den Antrag des BUNDESVERWALTUNGSGERICHTES, die Verordnungs-
bestimmung "Arzneimittelkategorie 11, (Arzneimittel zur Entwöhnung vom
Nikotingebrauch)" in der Anlage gemäß § 1 Abs. 2 der Liste nicht erstattungs-
fähiger Arzneimittelkategorien gemäß § 351c Abs. 2 ASVG, avsv Nr. 34/2004, als
gesetzwidrig aufzuheben, in seiner heutigen nichtöffentlichen Sitzung gemäß
Art. 139 B-VG zu Recht erkannt:
Der Antrag wird abgewiesen.
Entscheidungsgründe
I. Antrag
Mit dem vorliegenden, auf Art. 139 Abs. 1 Z 1 B-VG gestützten Antrag begehrt
das Bundesverwaltungsgericht die Verordnungsbestimmung Arzneimittel-
kategorie 11 (Arzneimittel zur Entwöhnung vom Nikotingebrauch) in der Anlage
gemäß § 1 Abs. 2 der Liste nicht erstattungsfähiger Arzneimittelkategorien
gemäß § 351c Abs. 2 ASVG als gesetzwidrig aufzuheben.
II. Rechtslage
Die im vorliegenden Fall maßgebliche Rechtslage stellt sich wie folgt dar (die
angefochtene Verordnungsbestimmung ist hervorgehoben):
1. Art. 7 Abs. 1 Z 1 der Richtlinie 89/105/EWG des Rates vom 21. Dezember 1988
betreffend die Transparenz von Maßnahmen zur Regelung der Preisfestsetzung
bei Arzneimitteln für den menschlichen Gebrauch und ihre Einbeziehung in die
staatlichen Krankenversicherungssysteme (im Folgenden: Transparenzrichtlinie)
lautet auszugsweise:
"Artikel 7
Sind die zuständigen Behörden eines Mitgliedstaats ermächtigt, Entscheidungen
zu treffen, durch die bestimmte Arzneimittel oder Arzneimittelkategorien von
ihrem staatlichen Krankenversicherungssystem ausgeschlossen werden
(Negativlisten), so gilt folgendes:
1
2
3

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