Entscheidungstexte nº G111/2015. VfGH. 25-09-2015

ECLIECLI:AT:VFGH:2015:G111.2015
Date25 Septiembre 2015
VERFASSUNGSGERICHTSHOF
Verfassungsgerichtshof
Freyung 8, A-1010 Wien
www.verfassungsgerichtshof.at
G 111/2015-7
25. September 2015
IM NAMEN DER REPUBLIK!
Der Verfassungsgerichtshof hat unter dem Vorsitz des
Präsidenten
Dr. Gerhart HOLZINGER,
und der Mitglieder
Dr. Markus ACHATZ,
Mag. Dr. Eleonore BERCHTOLD-OSTERMANN,
Dr. Sieglinde GAHLEITNER,
DDr. Christoph GRABENWARTER,
Dr. Christoph HERBST,
Dr. Michael HOLOUBEK,
Dr. Helmut HÖRTENHUBER,
Dr. Claudia KAHR,
Dr. Georg LIENBACHER,
Dr. Rudolf MÜLLER,
Dr. Johannes SCHNIZER und
Dr. Ingrid SIESS-SCHERZ
als Stimmführer, im Beisein des verfassungsrechtli chen Mitarbeiters
Dr. Thomas HORVATH
als Schriftführer,
G 111/2015-7
25.09.2015
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über den Antrag des BUNDESFINANZGERICHTES (Außenstelle Feldkirch), die
Wortfolge "aus privaten Grundstücksveräußerungen (§ 30) und" in § 29 Z 2 EStG
1988 sowie die §§ 30, 30a, 30b und 30c EStG 1988 idF BGBl. I 22/2012 als verfas-
sungswidrig aufzuheben, in seiner heutigen nichtöffentlichen Sitzung gemäß
Art. 140 B-VG zu Recht erkannt:
I. Soweit sich der Antrag gegen die Wortfolge "aus privaten Grundstücks-
veräußerungen (§ 30) und" in § 29 Z 2 EStG 1988 sowie gegen die §§ 30 und
30a EStG 1988 richtet, wird er abgewiesen.
II. Im Übrigen wird der Ant rag zurückgewiesen.
Entscheidungsgründe
I. Antrag
Mit dem vorliegenden, auf Art. 140 Abs. 1 Z 1 lit. a B-VG gestützten Antrag
begehrt das Bundesfinanzgericht (Außenstelle Feldkirch), die Wortfolge "aus
privaten Grundstücksveräußerungen (§ 30) und" in § 29 Z 2 EStG 1988 sowie die
§§ 30, 30a, 30b und 30c EStG 1988 idF BGBl. I 22/2012 (1. Stabilitätsgesetz 2012)
als verfassungswidrig aufzuheben.
II. Rechtslage
1. Der mit dem vorliegenden Antrag zum Teil angefochtene § 29 EStG 1988 (die
angefochtene Wortfolge ist hervorgehoben) sowie die zur Gänze angefochtenen
§§ 30, 30a, 30b und 30c EStG 1988, die durch das mit 1. April 2012 in Kraft
getretene 1. Stabilitätsgesetz 2012 (BGBl. I 22/2012) novelliert bzw. in das Ein-
kommensteuergesetz eingefügt wurden, lauten wie folgt:
"Sonstige Einkünfte (§ 2 Abs. 3 Z 7)
§ 29. Sonstige Einkünfte sind nur:
1. Wiederkehrende Bezüge, soweit sie nicht zu den Einkünften im Sinne des § 2
Abs. 3 Z 1 bis 6 gehören. Bezüge, die
– freiwillig ode r
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